Fünf Sterne Deluxe droppt neuen Party-Hit „Aale Zu Samm“
U-Boot-Sause auf Pervitin.
Fünf Sterne Deluxe sind zurück – und lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie für norddeutschen Hip-Hop stehen. Ihr Video zur neuen Single „Aale Zu Samm“ präsentiert sich optisch als Mix aus „Tim und Struppi“, „Popeye“ und „Das Boot“; die Jungs scheinen die vergangenen Jahre zielstrebig auf dieses Machwerk hingearbeitet zu haben: Seemannsbärte, teils prächtige Bäuche, maritimer Swag, der sitzt.
Der Song selbst versetzt Fünf-Sterne-Deluxe-Fans in Party-Stimmung. Es ist das alte, immer noch wirksame Rezept der Rap-Haudegen: ein Beat, der in den Körper geht, eine unmissverständliche Hook, Lyrics, die gute Laune verbreiten.
Und: Ihr könnt zu dem Track bald live abgehen – gemeinsam mit Fünf Sterne Deluxe, die nämlich ab Donnerstag wieder durch Deutschland schippern. Dann beginnt nämlich in Darmstadt die „Flash II – Jetzt flasht’s richtig“-Tour. Sichert euch am besten gleich eine Karte, die letzten Konzerte waren restlos ausverkauft! Begleitet werden sie übrigens von MC Rene.
Jetzt aber noch mal schnell ein paar Fragen an Tobi Tobsen, der uns in „Aale Zu Samm“ besonders gut gefallen hat.
NOIZZ: In den guten alten Hip-Hop-Zeiten hat man bei Hamburg mit Fettes Brot, den Beginnern und euch zusammengebracht. Heute verbindet man die Hansestadt eher mit 187 Strassenbande. Wie fühlt es sich an, in Zeiten von Capital Bra und RAF Camora im Rap-Business unterwegs zu sein?
Tobi Tobsen: Großartig! Die Möglichkeiten heute sind so viel umfangreicher und das Niveau und die Bandbreite viel besser. Rap ist so groß geworden, daß es allerdings heute – im Vergleich zu früher – mehr denn je um Geld geht.
Als wir damals angefangen haben, war Rap Spartenmusik und wurde von ein paar verrückten Idealisten betrieben. Heutzutage ist Rap ein Teil von Popmusik und wird auch genauso konsumiert. Das allgemeine Level der Produktionen und Lyrics ist sehr hoch, allerdings klingen viele Sachen gleich, obwohl eine viel größere Bandbreite möglich ist.
Das betrifft uns aber seit eh und je nicht, weil wir immer unser eigenes Süppchen kochen und einen sehr eigenständigen Style haben.
Gibt es eigentlich Connections zwischen Old School und New School? Zwischen euch und zum Beispiel Bonez MC? Läuft man sich in Hamburg über den Weg?
Tobi: In Hamburg läuft man sich natürlich über den Weg, und es gibt einen gegenseitigen Respekt vor der jeweiligen Leistung der anderen. „Ahnma“ von den Beginnern mit Gzuz hat ja schon gezeigt, dass auch zusammen dope Tracks entstehen können.
Wo kann die neue Schule von der Alten was lernen? Wo könnt ihr euch was von den Jungspunten abgucken?
Tobi: Da unser Sound immer ein Amalgam aus allen Styles ist, die uns umgeben, haben wir uns natürlich von allen möglichen Ideen inspirieren lassen. Lernen kann jeder von jedem ... Unsere Erfahrung ist sicherlich etwas, was wir anderen voraus haben. Vor allem das Live-Singen und Auftreten ist ja eine Stärke von uns. Wir können eher wenig mit MCs anfangen, die auf der Bühne Vollplayback performen.
In eurer Musik geht’s seit eh und je immer auch schön ums Kiffen. Auch in „Aale zu Samm“ wird „gebaut“ (okay, Pervitin hat auch einen Gastauftritt). Wie beurteilt ihr das viele Koks, das in den gegenwärtigen Rap-Texten und -Videos allgegenwärtig ist? Und was sagt ihr zu Purple drank, den Ufo361, Hustensaft Jüngling & Co. propagieren?
Tobi: Bei Drogen muss jeder selber wissen, was ihm gut tut und was nicht. Ein Erwachsener wird das wahrscheinlich für sich selber rausfinden können. Bei der Beeinflussung von Kindern muss man natürlich schon ein wenig aufpassen, was man propagiert und was nicht. Wir sind keine Fans von erhobenen Zeigefingern, zumal vieles auch Teil einer Wortkunst wird und nicht wörtlich zu verstehen ist. Ganz klar ist, dass Lean und Koks eher die Gesundheit gefährden als Kiffen ...
Ihr habt „Aale zu Samm“ ja in einem U-Boot gedreht. Wo stand das rum? Habt ihr zwischenzeitlich Platzangst bekommen?
Tobi: Das U-Boot steht im Hamburger Hafen als Museum. Da drin war es schon merkwürdig klaustrophobisch, zumal wir nachts bei 8 Grad Celsius im Boot gedreht haben und der anwesende Verantwortliche vom Museum uns auch ungefragt mit Horrorgeschichten aus dem U-Boot-Alltag verstranget hat. Am nächsten Tag hatten alle Muskelkater vom Kriechen durch die engen Gänge.
Schon die neue Sky-Serie „Das Boot“ gesehen?
Tobi: Die neue „Das Boot“-Serie ist nicht schlecht, aber natürlich kein Vergleich zum legendären Original. Das war eine der besten Serien, die in Deutschland produziert wurden. Ähnlich nice, ganz andere Baustelle: „4 Blocks“ ist auch verdammt gut.
Tourdaten
17.01.2019 Darmstadt Centralstation
18.01.2019 Osnabrück Hyde Park
19.01.2019 Wolfsburg Hallenbad
24.01.2019 Dortmund FZW
25.01.2019 Würzburg Posthalle
26.01.2019 Karlsruhe Substage
31.01.2019 Berlin Huxleys
01.02.2019 Saarbrücken Garage
02.02.2019 Köln Live Music Hall / LMH
07.02.2019 Heidelberg halle02
08.02.2019 Bielefeld Lokschuppen
09.02.2019 Bremen Schlachthof
16.02.2019 Hamburg Mehr! Theater
Quelle: Noizz.de